Spiritualität

Gelebte Spiritualität

Unsere Gesellschaft ist wieder spirituell. Viele Menschen sind auf der Suche. Doch finden wir kaum Zugang zu unseren eigenen spirituellen Wurzeln. Im christlichen Abendland weiß man nicht mehr, was Christsein eigentlich bedeutet und was es ausmacht. Was ist die viel beschriebene christliche Gemeinschaft, die Millionen von Menschen über die Jahrhunderte fasziniert hat? Was machen denn Christen im Alltag?

„Ich komme mir vor wie einer, der sich am Ufer eines Flusses befindet und möchte eine Brücke bauen zu den Menschen auf der anderen Seite – das Bild stammt vom Anfang von Eugen Rosenstock-Huessys Buch über die Zukunft. Dort schreibt Rosenstock, dass ein echter Mensch sein ganzes Herz in die Fleischwerdung seiner Seele auf der Erde hineingibt. Er erklärt aber, dass der Einzelner den Mut zu diesem Schritt nur finden kann, wenn der Fluch der Einsamkeit von ihm weggenommen wird. Aber dann stellt Rosenstock die Gretchenfrage: wie ist der Fluch der Einsamkeit weg zu bekommen? Einsamkeit kann, meint er, nie mit kleinen Schritten überwunden werden. Die Kluft zwischen Menschen kann nur durch einen Akt des Vertrauens, durch eine unendlich große Anstrengung, überbrückt werden – wie wenn man einen Seil über den Fluss wirft und dann Meter um Meter die Brücke nachbaut. Und das ist nur durch eine Gemeinschaft möglich.”
(Dr. Clark Peddicord)

Zwei Grundsätze vom Leben in Gemeinschaft sind uns besonders wichtig.

1.  Einander zuhören
„Ihr wisst ja, meine lieben Geschwister: Jeder Mensch soll in der Lage sein, gut zuzuhören. Aber er soll nicht sofort zu allem etwas sagen und erst recht nicht leicht zornig werden.“
(Jakobus 1,19)

2. Konfliktfähigkeit
„Darum legt alle Falschheit ab und haltet euch an die Wahrheit, wenn ihr miteinander redet. Wir sind doch Glieder ein und desselben Leibes! Wenn ihr zornig seid, dann versündigt euch nicht. Legt euren Zorn ab, bevor die Sonne untergeht. Gebt dem Teufel keinen Raum in eurem Leben!“
(Epheserbrief 4,25-27)